Wittenberg 2017

500 Tage bis Wittenberg 2017

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Am 18. Juni 2016 waren es genau 500 Tage bis zum 31. Oktober 2017, dem 500. Jahrestag der protestantischen Reformation. Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Initiative Wittenberg 2017 trafen sich Mitte Juni in Wittenberg, um das Gedenkjahr mit viel Gebet sowie geschichtlichen und theologischen Erörterungen vorzubereiten. Die Themen reichten vom "rechten" Leid tragen über Schuld und Sünde, über "Einheit als Frucht der Christusähnlichkeit" bis hin zu der Auseinandersetzung aus der Perspektive eines messianisch-jüdischen Teilnehmers mit der "Judensau" an der evangelischen Stadtkirche, in der Luther predigte und die dieser leider guthieß.

Der Theorie folgten Taten: Zeiten des Gebets, einzeln wie gemeinsam, auch des Klagens vor Gott über dem, was durch Reformunwilligkeit und -unfähigkeit der mittelalterlichen Kirche, aber auch manchem Übereifer auf der Seite der Reformer, kaputtgegangen war. An verschiedenen Plätzen Wittenbergs wurde der Reformatoren Melanchthon und Luther gedacht, um Versöhnung und Einheit gebetet, die Schande der Spottskulptur an der Kirche vor Gott gebracht. Ein offener Brief an den Pastor der Stadtkirche und an die Leitung des Lutherischen Weltbundes plädierte für die überfällige Beseitigung der judenverachtenden Skulptur bis Oktober 2017.

Ein ausführlicher Bericht über diese Tagung aus der Sicht eines Teilnehmers findet sich hier.

"Die Reformation war notwendig!"

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Diese Aussage kam bei einer Gebetsversammlung von 70 Katholiken, Evangelischen, Freikirchlern und messianischen Juden im Kreuzgang der Lateran-Basilika in Rom aus dem Mund des katholischen Theologen P. Peter Hocken (rechts im Bild). Genau an dem Ort, an dem zwischen 1123 und 1517 fünf Konzilien stattgefunden hatten, sprach der seit 15 Jahren in Österreich wirkende englische Priester über die Reformunwilligkeit und -unfähigkeit der katholischen Kirche unmittelbar vor dem Einsetzen der Reformation unter Martin Luther. Die Anwesenden, allen voran die Katholikinnen und Katholiken, bekannten diese historische Schuld vor Gott und baten um den Willen zur Reform der gegenwärtigen Kirche. Im Gebet wurden dann die anwesenden messianischen Juden als Repräsentanten des Judentums gesegnet und Gott für sein Wirken in der Reformation gedankt. Auch der reformatorischen Bewegung der Täufer wurde anerkennend gedacht, aus der direkt oder indirekt die modernen Freikirchen entsprungen sind. Mehr...lesen

Wittenberg 2017 und Österreich

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Seit drei Jahren gibt es die Initiative Wittenberg 2017, die es sich zum Ziel gesteckt hat, das Reformationsgedenkjahr 2017 im Gebet und mit einem umkehrbereiten Herzen vorzubereiten, in großer ökumenischer Bandbreite. Eine Reihe von Geschwistern aus Österreich (viele davon Teilnehmende am Runden Tisch) sind Teil dieser Initiative. Wir haben auf unserer Website auch schon mehrmals von den bisherigen Treffen von Wittenberg 2017 in Deutschland und Italien berichtet.

Vor Kurzem ging die Website „wittenberg2017.eu“ online, auf die wir hiermit gerne hinweisen. Es ist geplant, dass sie bald auch mit einer zweiten Internetadresse erreichbar sein wird: „www.wegderversoehnung.eu“. Mit der dem gleichlautenden Namen (außer der Domain) soll die Nähe zu den Anliegen des Weges der Versöhnung Österreich und des Runden Tisches zum Ausdruck gebracht werden.

Vergangene Schuld nicht unter den Teppich kehren

Vom 27. – 31. Mai 2014 trafen sich 48 Teilnehmer von der „Initiative Wittenberg 2017“ in Trient (www.wittenberg2017.org) - siehe dazu den früheren Newsbeitrag über das „2. Treffen der Initiative „Wittenberg 2017“.

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Verena Lang, Wieselburg, referierte als katholische Teilnehmerin an dem Treffen über „Luther und das Papsttum“. Den vollen Wortlaut des Referats finden Sie hier zum Lesen.

Einer der österreichischen Teilnehmer, Joachim Stöbis (evangelisch) schreibt in seinem Bericht:

„Wenn wir an Wittenberg 2017 denken, dann erinnern wir uns auch an Wittenberg 1517 und damit an die 95 Thesen, die Luther verfasst hat, um seine, die Katholische Kirche, zum Nachdenken zu bringen. Leider war die Kirche damals nicht bereit dazu, Luthers Gedanken zu beherzigen. Welches Problem hatte Luther mit seiner Kirche? Er nahm das Wort Gottes genau und wollte gerecht werden vor Gott. So sehr er sich auch abquälte, um aus seinen Werken gerecht zu werden, gelang es ihm nicht - wie keinem vor und keinem nach ihm.

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2. Treffen der Initiative "Wittenberg 2017"

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„Wittenberg 2017“ ist eine Initiative von Christen aus evangelischen, katholischen und freikirchlichen Kirchen und Gemeinden, sowie von messianischen Juden. In regelmäßig stattfindenden internationalen Versammlungen wird durch Gebet, Austausch, Betrachten der Geschichte und vor allem durch das Hören auf Gott danach gesucht, Gottes Perspektive klarer zu erkennen im Hinblick auf die Ereignisse, die zum Thesenanschlag Luthers und der protestantischen Reformation vor 500 Jahren führten. Es ist eine Initiative, die den Schmerz Gottes über historische und gegenwärtige Trennungen und Verletzungen spüren will, aber auch sein Verlangen nach wahrer Einheit in Christus aufgrund der Erlösung, die Jesus bewirkte.

Das zweite Treffen der Initiative Wittenberg 2017 fand vor kurzem in der alten Klosterkirche bzw. dem Christus-Pavillon Volkenroda, Deutschland, statt. Zu den 50 Personen aus Deutschland, Polen, Israel, Großbritannien und den USA gehörten auch einige Österreicherinnen und Österreicher. Einer davon, Joachim Stöbis, hat einen Bericht darüber verfasst, der hier eingesehen werden kann. (Foto: Brigitte Bartsch)