Vision

Aus der innigen Gemeinschaft mit Christus
und in der Vollmacht des Heiligen Geistes
gehen wir den Weg von Buße und Versöhnung,
um zur tieferen Einheit zu gelangen,
damit der Leib Christi zu seiner Vollgestalt findet
und das Reich des Vaters in der Gesellschaft durchbricht.

1. Versöhnung und Buße


Wir sehen uns von Gott gerufen…

  • Versöhnung innerhalb des ganzen Leibes Christi zu fördern
  • dass wir als Leib Christi aus den Nationen dem Volk Israel gegenüber zu einer biblischen Haltung finden (Röm 9–11)
  • mitzuhelfen, dass alle Teile des Leibes Christi zur Buße* für Versäumnisse dem Evangelium gegenüber finden
  • dass Buße für unser Land gemäß 2 Chr 7,14 geschieht.

Mögliche Umsetzungen:

  • mit Behutsamkeit, Geduld und Demut die Grenzen der eigenen Gruppe und Konfession überschreiten
  • Bekenntnis von Schuld, wo Gottes Geist es offenbart und Entscheidung, nicht mehr negativ über Christen anderer Prägung zu denken und zu reden
  • theologische Bearbeitung der Frage nach dem Identifikationsbekenntnis
  • theologische Bearbeitung der Bedeutung Israels für den Leib Christi.

* Der Terminus „Buße“ bezieht sich auf den biblischen Begriff „metanoia“ (umdenken) im Zusammenhang mit den daraus folgenden Haltungen und Handlungen: Schulderkenntnis, Bekenntnis, Vergebungsbitte, Wiedergutmachung.

2. Einheit im Leib Christi


Wir sehen uns von Gott gerufen…

  • die Einheit innerhalb des Leibes Christi auf die Grundvoraussetzung aufzubauen, dass wir alle unsere höchste Identität in Jesus Christus haben (Gal 3,26-28)
  • geschwisterliche Liebe untereinander zu üben und zu verstärken (1 Kor 13)
  • konfessionsübergreifende Begegnungen, Aktivitäten und Zusammenarbeit auf regionaler und nationaler Ebene zu fördern (Apg 4,23-34; 1 Kor 3,4f)
  • den ehrlichen und offenen Umgang mit der Theologie und Prägung anderer unter Betonung des Gemeinsamen zu fördern (1 Kor 13,9)

Mögliche Umsetzungen:

  • eine Transparenz der Unterschiedlichkeit in Stil und Prägung schaffen
  • Freude über Gottes Wirken in anderen Gruppierungen entfalten
  • Austausch von spezifischen Gaben, Talenten und Diensten fü̈r den ganzen Leib Christi fördern
  • Plattformen der Versöhnung (zB: Kreise zur Einheit, Evangelische Allianz usw.) auf der Ebene von Städten und Regionen fördern
  • gemeinsame Großveranstaltungen als Zeichen gelebter Einheit fördern oder/und durchführen
  • Wertschätzung und mögliche Zusammenarbeit mit anderen Versöhnungsinitiativen

3. Gebet in Einheit


Wir sehen uns von Gott gerufen…

  • zum Lobpreis in Einheit, zur Verherrlichung Gottes (Eph 1,14; Ps 22,4)
  • sein Angesicht zu suchen und im Hören auf ihn auf der Grundlage der Heiligen Schrift nach seinem Willen zu fragen (Eph 5,25b-27)
  • prophetisches Reden über unser Land wahr- und ernst zu nehmen
  • überregionale und übergemeindliche Gebetsinitiativen zu fördern und zu vernetzen

Mögliche Umsetzungen:

  • Akzeptanz unterschiedlicher Gebetsstile und Spiritualitätsformen, sowie sensibler Umgang damit
  • Zeiten der gemeinsamen Anbetung, des gemeinsamen Hörens, Betens und Fastens in unterschiedlicher Form wahrnehmen und umsetzen
  • „Prophetisches Reden“, das für den Runden Tisch relevant erscheint, wollen wir sammeln, prüfen und gegebenenfalls umsetzen (1 Thess 5,21)*

* Die Frage nach dem Umgang mit der Gabe der Prophetie bedarf der weiteren theologischen Klärung unter uns.

4. Geistliches Leben


Wir sehen uns von Gott gerufen, die Kirchen und Gemeinden zu ermutigen…

  • zunächst für uns selbst in eine wachsende persönliche Beziehung mit dem dreifaltigen Gott hineinzufinden, um in das Ebenbild Jesu umgestaltet zu werden (Gal 4,19)
  • alle Christen zu dieser innigen Gemeinschaft mit Jesus einzuladen
  • das Wirken des Heiligen Geistes zu fördern und zu erbitten
  • das Leben spendende Erbe geistlicher Väter und Mütter der Vergangenheit weiterzuführen und geistliche Elternschaft heute zu fördern (1 Thess 2,7-12)
  • dass alle Glieder des Leibes Christi, Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder, in ihre geistliche Berufung hineinfinden und zu einem gabenorientierten Dienst freigesetzt werden (1 Petr 4,10)
  • in tieferer Weise die Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu in Herrlichkeit anzunehmen und im Hinblick auf das erwartete Königreich die weltlichen Sehnsüchte und Perspektiven dieser Hoffnung unterzuordnen. (1 Joh 3,3; Tit 2,13; Eph 4,4).

Mögliche Umsetzungen:

  • behindernde und einengende Traditionen aus der Vergangenheit aufbrechen
  • Beschäftigung mit dem geistlichen Erbe der verschiedenen Teile des Leibes Christi
  • Förderung des „Priestertums aller Gläubigen“ (1 Petr 2,9)

5. Tiefgehende Erweckung


Wir sehen uns von Gott gerufen…

  • auf die Bedeutung der Heilung und Heiligung des Einzelnen und des gesamten Leibes hinzuweisen (1 Thess 4,3)
  • das Evangelium in Erweisung der Kraft des Heiligen Geistes weiterzugeben (1 Kor 2,4) in Worten und Taten der sozialen Gerechtigkeit (Mt 25)
  • mitzuhelfen, dass die Gläubigen einer Stadt oder Region Jesus gemeinsam widerspiegeln, evangelistische Ausstrahlung gewinnen und zur Veränderung der Gesellschaft im Sinne des Reiches Gottes beitragen
  • uns gesellschaftlich zu engagieren und uns für eine politische Kultur einzusetzen, die es ermöglicht, dass in unserem Land christliche Werte möglichst umfassend verankert und gelebt werden
  • dafür zu beten und zu wirken, dass es unter der Jugend zu geistlichen Durchbrüchen kommt, die von geistlichen Vätern und Müttern begleitet werden.

Mögliche Umsetzungen:

  • effektiver Informationsaustausch darüber, was Gott in unserem Land tut
  • Förderung gemeinsamer evangelistischer und diakonischer Aktivitäten (z.B. im Sinne des Sozialwortes der Kirchen in Österreich)
  • Wertschätzung von neuen Gruppen, Gemeinschaften, Bewegungen und Gemeinden, die in versöhnter Gemeinschaft mit den anderen Teilen des Leibes Christi leben wollen.

Gültig seit November 2004

Das Visionspapier ist Teil des Infopakets. Sie können es aber auch als eigenständiges PDF-Dokument herunterladen.