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Achter Tag: Bruderhof Retz

Wir begannen mit Jakob Huters Wurzeln in Südtirol. Wir beenden unsere Zeitreise beim Bruderhof in Retz/NÖ: schöne Früchte eines Lebens aus dem Glauben, feine Gastfreundschaft. DANKE!


| 22.08.2023

Der Bruderhof in Retz

Vor vier Jahren kam die Bruderhofgemeinschaft nach Retz und erwarb einen Gutshof in Unternalb, den sie seitdem mit viel Erfolg und Freude bewirtschaften. Ihre 40 verschiedenen Gemüsearten sowie selbst hergestellte Produkte davon finden immer mehr Abnehmer in der Umgebung bis hin nach Wien. Wurden sie am Anfang etwas beargwöhnt, so haben sie inzwischen mit ihrer freundlichen und offenen Art die Herzen der Menschen gewonnen.

Vom JUFA Seefeld-Kadolz ging es am Morgen mit dem Bus direkt zum Gutshof in Unternalb. Wir wurden schon erwartet und herzlich in Empfang genommen. Dann konnten wir uns aufgeteilt in einige Gruppen mit den Gebäuden, den Gewächshäusern und den Gemüsefeldern bekanntmachen. Sogar im Keller waren wir, wo sie u.a. in konstanter und kontrollierter Temperatur Pilze züchten. Für die Bodenbearbeitung wird eine bestimmte Methode eingesetzt, bei der der Boden nicht wie üblich umgegraben wird. Durch die gute Qualität der derzeit 40 Sorten von Gemüse und ihren Lieferservice (Gemüsekisten werden wöchentlich bis nach Wien zugestellt) wächst das Angebot und der Umsatz von Jahr zu Jahr.

Die Gutshof-Gemeinschaft (derzeit etwa 30 Personen) gehört inzwischen einfach zur Retzer Bevölkerung. Immer wieder kommt es zu gemeinsamen Veranstaltungen bei Festen und Feiern.

Auch wenn es noch manches zu entdecken gegeben hätte, mussten wir uns danach zum Kloster Retz im Ortszentrum auf den Weg machen, wo für die ganze Gemeinschaft und uns als Gäste (auch ca. 30 Personen) ein Mittagessen vorbereitet wurde. Etwa ein Dutzend Leute vom Bruderhof wohnen in einem Stockwerk des Klosters. Sie können auch Räumlichkeiten für Gäste und für Seminare benutzen und pflegen auch dort den Klostergarten. Mit Kardinal Schönborn, der in einem anderen Teil des Klosters seine Altersresidenz hat, verbindet sie ein sehr freundliches Verhältnis. Er hat wesentlich dazu beigetragen und gewünscht, dass sich wieder Nachfahren der Täufer in Österreich ansiedeln.

So schließt sich der Kreis – nicht nur unserer achttägigen Gedenkfahrt auf den Spuren der Täufer, sondern auch und vor allem die unterschiedliche Einstellung von der Seite der katholischen Kirche gegenüber dem radikalen Flügel der Reformation, den Täufern. Wurden sie im 16. Jahrhundert bis aufs Blut verfolgt, so sind sie heute ein willkommener und geschätzter Teil der Christenheit in Österreich. Durch Initiativen wie diese, wo Schuld beim Namen genannt und bekannt wird, wo Vergebung ausgeprochen und empfangen wird, wo man aufeinander zugeht und Versöhnung geschieht, wird ein wenig mehr sichtbar, wie Jesus sich seine Gemeinde vorstellt – trotz aller Unterschiedlichkeit doch eins.

ZUR VERTIEFUNG

Ausführlicheres über den Bruderhof Retz findest du HIER

Ein Zeitungsartikel über die Pläne des Bruderhofes in Maria Anzbach das Kloster Stein zu übernehmen und zu revitalisieren (Link)

Das folgende Video ist einerseits Bericht über unsere Zeit im Bruderhof Retz, sowohl auf dem Gutshof als auch im Kloster, andererseits eine Zusammenfassung der ganzen Gedenkfahrt mit Input von Markus Marosch und anderen.

Achter Tag: Bruderhof Retz

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Achter Tag: Bruderhof Retz
Producer: Jo Hoffmann