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Vierter Tag: Niederösterreich

Von St.Pölten nach Melk, per Schiff nach Krems und von dort per Bus ins "Gelobte Land" der Täufer: Mähren. Begegnung mit tschechischen Christen


| 17.08.2023

Auf dem Wasser und auf dem Land

So reisten die von der Verfolgung in Tirol fliehenden Täufer, auch mit Kindern, in das einzige Gebiet, wo es relative Freiheit für sie gab: Mähren unter der Herrschaft der Liechtensteiner. Freilich, das war mit großen Mühen und Gefahren verbunden. Flöße und Zillen konnten in den unregulierten Flüssen zerschellen. Die viel größere Gefahr drohte von den Behörden, die nach Täufern suchten. Da ihre Routen bekannt waren, wurden viel beim Anlanden in Krems-Stein gefangen genommen. Entlang der Wege nach Mähren, die sie zu Fuß bewältigen mussten, warteten Häscher, die ihrer habhaft zu werden suchten.

Wir hatten natürlich mit Bus und Schiff die absolute Luxusversion dieser Reiseroute. Bevor wir aufbrachen, gab es eine Andacht in der Kapelle des Hippolyt-Hauses, wo wir genächtigt hatten. Verena Schnitzhofer, Moderatorin des heutigen Tages, referierte über die Täufer in Niederösterreich und die Fluchtrouten.

Brücken, Anlegestellen und Knotenpunkte wurden Tag und Nacht bewacht. Schiffer mussten ihre Passagiere fragen, ob sie "Wiedertäufer" seien – wenn jemand Ja sagte, musste er den Behörden übergeben werden. Wer Täufer mitnahm oder unterbrachte, konnte Geschäft und Haus verlieren, deshalb die Flucht nach Mähren ein hochgefährliches Unterfangen war.

In Krems angekommen, besuchte uns Rupert Lauter von der Evangelikalen Gemeinde Krems und berichtete beim Welterbezentrum nahe der Schiffsanlegestelle, wie es dazu gekommen war, dass drei lokale Gemeinden hier 2019 eine große Infotafel über die Täufer verwirklichen konnten. Als Lehrer konnte er auf viele Quellen, u.a. Aufzeichnungen von Kremser Archiven, zurückgreifen.

In Auspitz trafen wir uns zu einem Begegnungsabend mit tschechischen Christen in der neuen katholischen Kirche. Referate von Historikern und geistlichen Leitern wurden in Tschechisch vorgetragen, die Übersetzung erschien auf der Leinwand. Herausstechend war dabei die Berücksichtigung der eigenen tschechischen Kirchengeschichte schon vor dem 16. Jahrhundert (Jan Hus, Einflüsse von John Wycliff, aber auch der Waldenser).

ZUR VERTIEFUNG

Ausführlicheres über die Täufer in Niederösterreich findest du HIER

HIER gibt es Details zu Auspitz, unserer ersten Station in Mähren

Wnn möglich, stellen wir später noch etwas von den Vorträgen des Abends ein.

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Producer: Jo Hoffmann