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Dritter Tag: Tirol

Die heutigen Stationen: Innsbruck – der letzter Weg des Jakob Huter (1536), Huttererpark: Gedenkstätte „Übrige Brocken“, Schwaz: das Leben des Hans Schlaffer; Burg Freundsberg


| 17.08.2023

Diademe in den Augen Gottes

Heute wurden wir von Edi Geissler, einem sehr engagierten Katholiken, der ebenfalls seit vielen Jahren im Hutterer Arbeitskreis für Nord- und Südtirol mitarbeitet, durch Innsbruck und Schwaz geführt. Dabei befassten wir uns zuerst mit Jakob Huter und seinem letzten Wegstück auf Erden, indem wir gleichsam seinen Schritten vom Gefängnis über die Station in der Kirche bis zum Hinrichtungsplatz am Hauptplatz nachgingen. An jeder Station las Edi Geissler uns die Berichte aus dem Hutterischen Geschichtbuch vor.

Hervorzuheben ist, dass durch die Initiative des Hutterer Arbeitskreises 2015 die inzwischen dritte Tafel zu seinem Gedenken angebracht wurde. Durch diese Worte "wird Jakob Huter auch rechtlich als Märtyrer rehabilitiert und der wahre Grund der Verbrennung festgehalten" – sein auf der Bibel beruhender christlicher Glaube.

Auf dem Fußweg durch das schöne und sommerlich warme Innsbruck erfuhren wir auch, dass die Täufer gut vernetzt waren und einander halfen, den Fluchtweg nach Mähren auf dem Inn zu benutzen. So gab es eine geheime Unterkunft für sie, das Haus Reichenstein.

Die Täufergedenkstätte im 2015 eröffneten Hutterer Park geht ebenfalls auf jahrelange Bemühungen und Vorbereitungen des Hutterer Arbeitskreises zurück. Es ist durchaus eine Geschichte göttlicher Fügungen, dass bei der Eröffnung kirchliche Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, der Hutterer aus Kanada und der Freikirchen in Österreich sowie Repräsentanten der Stadt, des Landes und des Bundes anwesend waren und klare Worte über das begangene Unrecht an den Täufern gesprochen wurden. (Details dazu siehe unten)

Der Bibelvers Sacharja 9,16, der in der künstlerischen Installation "Übrige Brocken" im Hutterer Park auf zwölf Steinen mit je einem Wort platziert wurde, bezeichnet die gottgefälligen Gerechten als Diademe in Gottes Krone, die über das Land funkeln. Frauen und Männer, die um des Evangeliums willen bereit waren, alles aufzugeben und sogar ihr Leben zu lassen, wie die Täufer vor 500 Jahren, sind wahrlich auch solche Edelsteine.

Die Stadt Schwaz war unsere letzte Station in Tirol. Hier war im 16. Jh. eine der größten Silberminen Europas und hier war auch ein Zentrum für die Tiroler Täufer. Über 20 von ihnen wurden in Schwaz hingerichtet. Davor hielt man sie im Untergeschoß des Burgfrieds der Burg Freundsberg gefangen und versuchte sie, durch Folter zur Abkehr von ihrem Glauben zu bewegen. Das von Hans Schlaffer in der Nacht vor seiner Hinrichtung verfasste Gebet "In Todesnöten" lasen wir im ehemaligen Verlies und sangen danach das Lied Kadosh.

Unserem genialen Busfahrer verdanken wir es, dass wir rechtzeitig zum Bahnhof in Jenbach kamen, von wo aus unsere Zugreise nach St. Pölten weiterging, teilweise mit Schienenersatzverkehr.

ZUR VERTIEFUNG

Eine Zusammenfassung über die Täufer in Tirol gibt es HIER

Das Gebet von Hans Schlaffer ist HIER verlinkt.

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Producer: Jo Hoffmann